In Sri Lanka ist es so: Eine Kuh findet immer einen Weg

Kühe im Garten

Egal, ob dein Garten umzäunt ist, ob du ein Tor hast oder ob du denkst, du hast alles fest verschlossen — plötzlich liegt sie da. Gemütlich. Im Schatten. Genau vor deinem Tor.


Heute Morgen war’s mal wieder soweit:
Eine Kuh thront höchst zufrieden direkt vorm Tor, drei weitere traben fröhlich durch meinen Garten — natürlich quer über die frisch gepflanzten Blumen. Wer hat das Tor offen gelassen? Alle zeigen auf alle – niemand war’s.


Als ob das nicht reicht, entscheidet eine besonders findige Kuh, dass es in der Garage noch kühler ist. Also drückt sie sich am Van vorbei. Der Van schwankt bedenklich. Ich schwanke auch — zwischen Lachen und „Ich fasse es nicht!“.

Natürlich denke ich jedes Mal: So eine eigene Kuh wäre schon schön.
Frische Milch, Butter, Käse — als halbe Holländerin hätte ich damit endlich meinen Traum vom selbstgemachten Gouda in Sri Lanka erfüllt! Und melken kann ich ja! Also alles da: Frau, Eimer, Idee — nur die Kuh fehlt.


Mein Mann sagt nur trocken: „Kühe machen Mühe.“
Er hat recht, ich sehe es ein. Der Garten ist sowieso zu klein — und ehrlich gesagt: Viel Viehzeug haben wir ja schon genug.


Er hat wirklich nicht Unrecht:

  • Zwei Hunde (die die Kühe tapfer verbellen und dann doch Angst bekommen)
  • Eine Katze (die sich elegant im Kleiderschrank versteckt, wenn die Kühe kommen)
  • Mäuse (die angeblich weg sein sollten, laut Katze)
  • Freche Lenas, die pfeifen und alles kommentieren
  • Schreiende Pfaue (schön, aber laut!)
  • Alles, was zwitschert, kriecht und flattert
  • Affen, die eh glauben, sie wohnen hier
  • Schlangen & Leguane, die sich gern im Bad blicken lassen
  • Ein Teich voller Fische — wenn die Katze sie nicht wieder geangelt hat
  • Und je nach Regenzeit ein Konzert aus Fröschen und Unken, das so laut ist, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.


Die Frösche? Die fange ich dann mit der Hand weg (ja, wirklich!) und „schenke“ sie dem Nachbarn. Der freut sich bestimmt über Gesellschaft auf seinem großen Grundstück — ob er will oder nicht.


Mein Fazit:

Eine eigene Kuh wäre traumhaft für den Käse und mein Holländerinnen-Herz. Aber gut: Ich gebe mich geschlagen. Der Garten ist voll, der Zoo komplett und mein Mann hat recht: „Und auch keine Ziege. Bitte!“ — sagt er, rollt mit den Augen und schaut den Kühen hinterher, die satt und zufrieden den nächsten Garten aufsuchen.

von Claudia Valier 12. Dezember 2025
Der Zyklon Ditwah hat Sri Lanka Ende November mit schweren Regenfällen, Überschwemmungen und Erdrutschen getroffen – besonders die Bergregionen des Landes. Für viele Menschen bedeutete das Angst, Unsicherheit und Verlust. Für uns als Familie und als Sri Lanka Explorer Team wurden es Tage, die wir nie vergessen werden. Während ich zur Weihnachtszeit in Deutschland bei meiner Familie war, saßen Sumi, Chamilla und unsere Gäste hoch oben in den Bergen fest – abgeschnitten von der Außenwelt, mitten in einer sich zuspitzenden Naturkatastrophe. Zwischen zwei Ländern – und vielen Sorgen Aus der Ferne zuzusehen, während Menschen, die einem so nahestehen, in Gefahr sind, ist kaum in Worte zu fassen. Jede neue Information ließ hoffen – oder erneut bangen. Die Wetterlage war unberechenbar, Straßen unpassierbar, das Risiko von Erdrutschen allgegenwärtig. Die Erleichterung war riesig, als schließlich feststand: Alle konnten per Helikopter evakuiert werden. Unser tiefster Dank gilt der Sri Lankan Air Force , sowie Army, Navy und den zahlreichen zivilen Helfern, die unter extremen Bedingungen Großartiges geleistet haben. Diese Professionalität und Menschlichkeit haben Leben geschützt – und uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig verlässliche Strukturen und erfahrene Teams vor Ort sind. Unsere Gedanken bei den Opfern des Zyklons So groß unsere Dankbarkeit über das gute Ende für unser Team und unsere Gäste ist, so sehr denken wir an all jene, die weniger Glück hatten. Viele Familien haben ihr Zuhause verloren, manche auch geliebte Menschen. Naturkatastrophen treffen oft die, die ohnehin wenig haben. Deshalb war für uns sofort klar: Wir helfen. Unser sri-lankisches Team hat gesammelt, organisiert und vor Ort unterstützt – direkt dort, wo Hilfe gebraucht wurde. Nicht aus Verpflichtung, sondern aus tiefer Verbundenheit. Sri Lanka ist für uns nicht nur ein Reiseziel, sondern Heimat und Familie. Ein Land hält zusammen Was uns in diesen Tagen besonders berührt hat, ist der außergewöhnliche Zusammenhalt in Sri Lanka . Nachbarn helfen einander, Fremde packen gemeinsam an, Solidarität ist keine Floskel, sondern gelebter Alltag. Straßen werden freigeräumt, Infrastruktur repariert, Häuser wieder instand gesetzt. Schritt für Schritt kehrt der Alltag zurück – ruhig, pragmatisch und mit viel gegenseitiger Unterstützung. Resilienz – die Stärke Sri Lankas Wenn man Sri Lanka mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es: Resilienz . Dieses Land hat schon vieles erlebt – und steht immer wieder auf. Mit Würde, mit Mut und mit einer Herzlichkeit, die tief beeindruckt. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich die wahre Stärke eines Volkes. Meine Bewunderung für die Menschen Sri Lankas ist nach diesen Tagen größer denn je. Und meine Dankbarkeit, Teil dieser Gemeinschaft zu sein, ebenso. Die Lage heute – Reisen ist wieder sicher Inzwischen hat sich die Situation deutlich stabilisiert . Die meisten Straßen sind wieder frei, Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten geöffnet, Ausflüge finden regulär statt. Der Alltag hat in vielen Regionen nahezu wieder Normalität erreicht. Reisen nach Sri Lanka ist wieder gut und sicher möglich. Wie immer beobachten wir die Lage sehr genau, stehen in engem Austausch mit Behörden, Hotels und unserem Team vor Ort und passen Routen bei Bedarf verantwortungsvoll an. Die Sicherheit unserer Gäste hat für uns oberste Priorität. Mit Zuversicht nach vorne Zyklon Ditwah hat Spuren hinterlassen – aber auch gezeigt, was wirklich zählt: Menschlichkeit, Zusammenhalt und Hoffnung. Sri Lanka baut wieder auf. Mit Geduld, mit Stärke und mit einem beeindruckenden Gemeinschaftsgeist. Wir freuen uns sehr darauf, wieder neue Gäste in Sri Lanka willkommen zu heißen , ihnen unser Land zu zeigen und gemeinsam unvergessliche Erlebnisse zu schaffen – achtsam, sicher und mit ganz viel Herz. Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen. Unser Dank gilt allen Helfern. Und unser Herz schlägt weiterhin für Sri Lanka. 🇱🇰 Kommt als Fremde – geht als Freunde.
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