Wenn der Regen kommt – warum ich den Juni an Sri Lankas Westküste so liebe

Bananenblätter im Monsunregen, Sri Lanka

Manchmal werde ich gefragt: „Wann ist die schönste Zeit, um in Sri Lanka zu leben?“ Viele erwarten, dass ich von strahlendem Sonnenschein und perfekten Strandtagen schwärme. Aber meine Lieblingszeit ist der Juni. Die Regenzeit.

An der Westküste dauert die Regenzeit von Mitte Mai bis Mitte Oktober. Doch der Juni ist mein Monat — dann beginnt der Monsun richtig und bringt diese ganz besondere Stille mit sich.


Die Touristen reisen ab, die großen Hotels werden leerer, und wir Einheimischen atmen einmal tief durch, bevor ab Juli die lebhafte Sommerreisezeit an den Stränden der Ostküste startet.


Für mich ist das die Zeit, in der ich wirklich bei mir bin. Morgens weckt mich nicht das Geschrei der Krähen, sondern das sanfte Prasseln der Tropfen. Ich koche mir einen heißen Tee, setze mich auf meine Terrasse — neben mir schnurrt die Katze, zu meinen Füßen dösen unsere beiden Hunde Johny und Buny. Alles schläft, alles atmet.

Ich liebe dieses satte, frisch gewaschene Grün, das der Regen zurückbringt. Die Felder leuchten, die Gärten blühen, die Natur duftet nach Leben. Die Männer im Dorf spielen Karom, stundenlang. Manche lesen Zeitung, manche dösen. Kein Stress, kein Zeitplan — nur Regen und Frieden.


Diese Wochen sind meine kleine Auszeit vom Alltag. Ich nutze sie, um Liegengebliebenes zu ordnen, neue Ideen zu sammeln und Kraft zu tanken. Im Büro bereiten wir währenddessen schon die Sommerreisezeit vor: Bald starten unsere Rundreisen zu anderen Orten Sri Lankas und entspannte Strandtage in Arugam Bay, Passikudah oder rund um Trincomalee.


Übrigens: Diese Regenzeit ist auch die beste Zeit für eine Ayurvedakur. Wenn es draußen regnet und die Luft angenehm kühl ist, fällt es noch leichter, loszulassen, zu entgiften und tief zu entspannen. Keine Hitze, keine Ablenkung — nur Zeit für sich selbst.



Ich liebe diese stille Jahreszeit. Während andere Sonne suchen, finde ich mein Glück im grauen Himmel, im Duft des Regens, im Schnurren meiner Katze und im zufriedenen Atmen von Johny und Buny. Ich höre dem Regen zu — und weiß: Genau jetzt bin ich zu Hause.


🌧 Mein kleiner Tipp:
Traut euch, Sri Lanka im Juni zu erleben. Bringt ein gutes Buch mit, lasst euch verwöhnen, probiert Ayurveda — und lernt die leise, echte Seite dieser wunderbaren Insel kennen.

von Claudia Valier 12. Dezember 2025
Der Zyklon Ditwah hat Sri Lanka Ende November mit schweren Regenfällen, Überschwemmungen und Erdrutschen getroffen – besonders die Bergregionen des Landes. Für viele Menschen bedeutete das Angst, Unsicherheit und Verlust. Für uns als Familie und als Sri Lanka Explorer Team wurden es Tage, die wir nie vergessen werden. Während ich zur Weihnachtszeit in Deutschland bei meiner Familie war, saßen Sumi, Chamilla und unsere Gäste hoch oben in den Bergen fest – abgeschnitten von der Außenwelt, mitten in einer sich zuspitzenden Naturkatastrophe. Zwischen zwei Ländern – und vielen Sorgen Aus der Ferne zuzusehen, während Menschen, die einem so nahestehen, in Gefahr sind, ist kaum in Worte zu fassen. Jede neue Information ließ hoffen – oder erneut bangen. Die Wetterlage war unberechenbar, Straßen unpassierbar, das Risiko von Erdrutschen allgegenwärtig. Die Erleichterung war riesig, als schließlich feststand: Alle konnten per Helikopter evakuiert werden. Unser tiefster Dank gilt der Sri Lankan Air Force , sowie Army, Navy und den zahlreichen zivilen Helfern, die unter extremen Bedingungen Großartiges geleistet haben. Diese Professionalität und Menschlichkeit haben Leben geschützt – und uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig verlässliche Strukturen und erfahrene Teams vor Ort sind. Unsere Gedanken bei den Opfern des Zyklons So groß unsere Dankbarkeit über das gute Ende für unser Team und unsere Gäste ist, so sehr denken wir an all jene, die weniger Glück hatten. Viele Familien haben ihr Zuhause verloren, manche auch geliebte Menschen. Naturkatastrophen treffen oft die, die ohnehin wenig haben. Deshalb war für uns sofort klar: Wir helfen. Unser sri-lankisches Team hat gesammelt, organisiert und vor Ort unterstützt – direkt dort, wo Hilfe gebraucht wurde. Nicht aus Verpflichtung, sondern aus tiefer Verbundenheit. Sri Lanka ist für uns nicht nur ein Reiseziel, sondern Heimat und Familie. Ein Land hält zusammen Was uns in diesen Tagen besonders berührt hat, ist der außergewöhnliche Zusammenhalt in Sri Lanka . Nachbarn helfen einander, Fremde packen gemeinsam an, Solidarität ist keine Floskel, sondern gelebter Alltag. Straßen werden freigeräumt, Infrastruktur repariert, Häuser wieder instand gesetzt. Schritt für Schritt kehrt der Alltag zurück – ruhig, pragmatisch und mit viel gegenseitiger Unterstützung. Resilienz – die Stärke Sri Lankas Wenn man Sri Lanka mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es: Resilienz . Dieses Land hat schon vieles erlebt – und steht immer wieder auf. Mit Würde, mit Mut und mit einer Herzlichkeit, die tief beeindruckt. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich die wahre Stärke eines Volkes. Meine Bewunderung für die Menschen Sri Lankas ist nach diesen Tagen größer denn je. Und meine Dankbarkeit, Teil dieser Gemeinschaft zu sein, ebenso. Die Lage heute – Reisen ist wieder sicher Inzwischen hat sich die Situation deutlich stabilisiert . Die meisten Straßen sind wieder frei, Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten geöffnet, Ausflüge finden regulär statt. Der Alltag hat in vielen Regionen nahezu wieder Normalität erreicht. Reisen nach Sri Lanka ist wieder gut und sicher möglich. Wie immer beobachten wir die Lage sehr genau, stehen in engem Austausch mit Behörden, Hotels und unserem Team vor Ort und passen Routen bei Bedarf verantwortungsvoll an. Die Sicherheit unserer Gäste hat für uns oberste Priorität. Mit Zuversicht nach vorne Zyklon Ditwah hat Spuren hinterlassen – aber auch gezeigt, was wirklich zählt: Menschlichkeit, Zusammenhalt und Hoffnung. Sri Lanka baut wieder auf. Mit Geduld, mit Stärke und mit einem beeindruckenden Gemeinschaftsgeist. Wir freuen uns sehr darauf, wieder neue Gäste in Sri Lanka willkommen zu heißen , ihnen unser Land zu zeigen und gemeinsam unvergessliche Erlebnisse zu schaffen – achtsam, sicher und mit ganz viel Herz. Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen. Unser Dank gilt allen Helfern. Und unser Herz schlägt weiterhin für Sri Lanka. 🇱🇰 Kommt als Fremde – geht als Freunde.
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