Busfahrten, Staus & keine Eile

Wenn ich gefragt werde, was man in Sri Lanka am schnellsten lernt, sage ich immer: Geduld. Nicht weil man hier so entspannt geboren wird, sondern weil man im Straßenverkehr gar keine andere Wahl hat.


Fangen wir mit den Bussen an: Jeder, der einmal in einem typisch srilankischen Bus mitgefahren ist, weiß – es gibt zwei Arten von Fahrern: die, die glauben, sie fahren einen Formel-1-Wagen. Und die, die glauben, sie fahren einen Ochsenzug. Dazwischen ist wenig.


Mein erster Bus nach Kandy? Der Fahrer hat mir gezeigt, dass Überholen in Kurven, auf Hügeln oder bei Gegenverkehr eigentlich nur eine Frage des Mutes ist. Bremsen ist sowieso überbewertet. Der Bus hupt – und alle anderen springen zur Seite. Meistens klappt’s. Manchmal betet man. Aber hey, man kommt an. Irgendwann.


Dann die berühmten Dreiräder (Tuk Tuks): Man denkt, sie bringen einen zackig ans Ziel. Theoretisch ja – praktisch kann es sein, dass der Fahrer unterwegs noch schnell seinen Onkel am Straßenrand einsammelt, die Zeitung kauft oder einen Kollegen begrüßt. Keine Eile, man hat ja Zeit.


Und Staus? Ja, gibt’s auch. Besonders gerne freitags vor Tempeln oder wenn plötzlich ein Elefant beschließt, gemütlich über die Straße zu schlendern. Dann stehen alle. Hupen bringt nichts. Fluchen auch nicht. Also: Fenster runter, Musik an, Warten üben.

Am Anfang hat mich das wahnsinnig gemacht. Heute? Lächle ich. Vielleicht hole ich mir einen Snack am Straßenrand, quatsche mit dem Nachbarn im Bus oder schaue einfach dem Leben zu. In Sri Lanka geht die Zeit anders – langsamer, chaotischer, herzlicher.


Geduld zu haben heißt hier: Atmen, nicht hetzen, ankommen – egal wann. Und meistens kommt man pünktlich. Sri-Lanka-pünktlich eben.

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