"Das bisschen Haushalt....", sagt mein Mann

 

Ich sage es direkt: Ich war nie ein Putzteufel. Ich mag es ordentlich, ja — aber in Deutschland war mir ein bisschen Staub auf dem Regal herzlich egal. Hauptsache, es sah sauber aus, roch gut und man konnte Gäste reinlassen, ohne sich zu schämen.


Dann kam Sri Lanka.
Und mit Sri Lanka kam… die tropische Putz-Realität.

Hier ist der Kampf gegen Schmutz, Staub und Natur ein ganz eigener.


Sobald der Monsun einsetzt, wird rote Erde zu Matsch, die Hunde (Johny & Buny!) tragen ihn direkt ins Wohnzimmer. Vom Garten rieselt alles Mögliche auf die Terrasse, und wenn es gerade mal trocken ist, fegt der Wind einen halben Baum hinein.


Und apropos Baum: Wir haben quasi alle Jahreszeiten auf einem Baum – ständig Blätter, Blüten, kleine Äste. Deshalb klingt es morgens im Dorf überall gleich: das „Schrapp Schrapp“ der Gartenbesen. Jeder fegt, jeder sammelt — bis zum nächsten Windstoß.


Die Betten? Die müssen abends eh noch einmal ausgeschüttelt werden — damit sie frei sind von allem, was kreucht und fleucht: Ameisen in verschiedenen Größen, Tausendfüssler und wer weiß was noch. Ich nenne es liebevoll: tropischer Bettservice.


Und dann das Bad. In Sri Lanka ist ein Bad nie so „fertig geputzt“ wie man es aus Deutschland kennt. Es ist einfach immer nass. Kein Wunder: Wir duschen hier zwei- bis dreimal am Tag — wegen Hitze, Matsch und weil man sich ständig frisch fühlen will. Dazu kommt der obligatorische Wäschewechsel, der auch immer irgendwo zum Trocknen hängt.


Und mein Mann? Ach ja — er hinterlässt Spuren: Tassen, Werkzeug, Papier, Schuhe. Meine Bitte „Räumst du das weg?“ wird mit einem entspannten „Später, später…“ beantwortet. Ich habe gelernt: „Später“ heißt in Sri Lanka manchmal nie.


Manchmal habe ich das Gefühl, dass unser Klima, die Natur, unsere zwei Hunde und mein Mann sich verschworen haben, um meinen Putzdrang zu testen. Perfekte Sauberkeit? Kannst du vergessen.


Und doch: Wenn alles frisch gefegt ist, kurz nichts tropft, das Bett ausgeschüttelt und die Hunde satt sind — dann liebe ich diesen Moment. Fünf Minuten Frieden. Dann kommt Babynona mit einem Tee vorbei, Johny & Buny jagen sich wieder durchs Haus — und ich atme tief durch.


Mein Fazit:

Ein sri-lankisches Haus ist nie makellos, aber immer lebendig. Ich putze, ich fluche, ich lache — und am Ende liebe ich es doch. Wer mich besucht, darf gern helfen fegen — oder Schuhe ausziehen, damit alles halbwegs sauber bleibt! 😉

von Claudia Valier 12. Dezember 2025
Der Zyklon Ditwah hat Sri Lanka Ende November mit schweren Regenfällen, Überschwemmungen und Erdrutschen getroffen – besonders die Bergregionen des Landes. Für viele Menschen bedeutete das Angst, Unsicherheit und Verlust. Für uns als Familie und als Sri Lanka Explorer Team wurden es Tage, die wir nie vergessen werden. Während ich zur Weihnachtszeit in Deutschland bei meiner Familie war, saßen Sumi, Chamilla und unsere Gäste hoch oben in den Bergen fest – abgeschnitten von der Außenwelt, mitten in einer sich zuspitzenden Naturkatastrophe. Zwischen zwei Ländern – und vielen Sorgen Aus der Ferne zuzusehen, während Menschen, die einem so nahestehen, in Gefahr sind, ist kaum in Worte zu fassen. Jede neue Information ließ hoffen – oder erneut bangen. Die Wetterlage war unberechenbar, Straßen unpassierbar, das Risiko von Erdrutschen allgegenwärtig. Die Erleichterung war riesig, als schließlich feststand: Alle konnten per Helikopter evakuiert werden. Unser tiefster Dank gilt der Sri Lankan Air Force , sowie Army, Navy und den zahlreichen zivilen Helfern, die unter extremen Bedingungen Großartiges geleistet haben. Diese Professionalität und Menschlichkeit haben Leben geschützt – und uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig verlässliche Strukturen und erfahrene Teams vor Ort sind. Unsere Gedanken bei den Opfern des Zyklons So groß unsere Dankbarkeit über das gute Ende für unser Team und unsere Gäste ist, so sehr denken wir an all jene, die weniger Glück hatten. Viele Familien haben ihr Zuhause verloren, manche auch geliebte Menschen. Naturkatastrophen treffen oft die, die ohnehin wenig haben. Deshalb war für uns sofort klar: Wir helfen. Unser sri-lankisches Team hat gesammelt, organisiert und vor Ort unterstützt – direkt dort, wo Hilfe gebraucht wurde. Nicht aus Verpflichtung, sondern aus tiefer Verbundenheit. Sri Lanka ist für uns nicht nur ein Reiseziel, sondern Heimat und Familie. Ein Land hält zusammen Was uns in diesen Tagen besonders berührt hat, ist der außergewöhnliche Zusammenhalt in Sri Lanka . Nachbarn helfen einander, Fremde packen gemeinsam an, Solidarität ist keine Floskel, sondern gelebter Alltag. Straßen werden freigeräumt, Infrastruktur repariert, Häuser wieder instand gesetzt. Schritt für Schritt kehrt der Alltag zurück – ruhig, pragmatisch und mit viel gegenseitiger Unterstützung. Resilienz – die Stärke Sri Lankas Wenn man Sri Lanka mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es: Resilienz . Dieses Land hat schon vieles erlebt – und steht immer wieder auf. Mit Würde, mit Mut und mit einer Herzlichkeit, die tief beeindruckt. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich die wahre Stärke eines Volkes. Meine Bewunderung für die Menschen Sri Lankas ist nach diesen Tagen größer denn je. Und meine Dankbarkeit, Teil dieser Gemeinschaft zu sein, ebenso. Die Lage heute – Reisen ist wieder sicher Inzwischen hat sich die Situation deutlich stabilisiert . Die meisten Straßen sind wieder frei, Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten geöffnet, Ausflüge finden regulär statt. Der Alltag hat in vielen Regionen nahezu wieder Normalität erreicht. Reisen nach Sri Lanka ist wieder gut und sicher möglich. Wie immer beobachten wir die Lage sehr genau, stehen in engem Austausch mit Behörden, Hotels und unserem Team vor Ort und passen Routen bei Bedarf verantwortungsvoll an. Die Sicherheit unserer Gäste hat für uns oberste Priorität. Mit Zuversicht nach vorne Zyklon Ditwah hat Spuren hinterlassen – aber auch gezeigt, was wirklich zählt: Menschlichkeit, Zusammenhalt und Hoffnung. Sri Lanka baut wieder auf. Mit Geduld, mit Stärke und mit einem beeindruckenden Gemeinschaftsgeist. Wir freuen uns sehr darauf, wieder neue Gäste in Sri Lanka willkommen zu heißen , ihnen unser Land zu zeigen und gemeinsam unvergessliche Erlebnisse zu schaffen – achtsam, sicher und mit ganz viel Herz. Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen. Unser Dank gilt allen Helfern. Und unser Herz schlägt weiterhin für Sri Lanka. 🇱🇰 Kommt als Fremde – geht als Freunde.
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