Nachhaltigkeit auf die gemütliche Art

Wer schon einmal in Sri Lanka gelebt hat, weiß: Wegwerfen ist hier wirklich die allerletzte Option.
Egal ob Stuhlbein abgebrochen, Ventilator röchelt, Auto macht komische Geräusche — keine Sorge: Es wird repariert.

Nicht sofort natürlich. Das wäre ja langweilig.
Manchmal heißt es erst mal: „Lass mal stehen. Ich kenne da jemanden.“
Dann vergeht ein Tag, eine Woche oder auch ein Monat — und plötzlich steht ein Onkel, Cousin oder Freund des Nachbarn mit einer Werkzeugkiste vor der Tür.

Und dann wird gewerkelt, geflucht, improvisiert, geklebt, gebunden, verlötet. Manchmal sieht es abenteuerlich aus, aber am Ende funktioniert es wieder — meistens besser als vorher (oder zumindest fast).

Wie MacGyver schon sagte: „Ich hab da noch ein Stück Seil und ein Kaugummi.“ – und genau so repariert man hier alles. Kreativität statt Neukauf!

Ob Töpfe mit Löchern, Schuhe mit offenen Nähten, Fahrräder ohne Bremsen — in Sri Lanka lebt alles länger. Und ich finde das wunderbar. Denn was bei uns oft als alt oder kaputt gilt, hat hier noch mehrere Leben vor sich.

Diese entspannte Reparatur-Mentalität ist eigentlich gelebte Nachhaltigkeit, ohne dass man groß darüber redet. Kein CO₂-Fußabdruck-Gerechne, keine Upcycling-Workshops — man macht es einfach.

Natürlich darf man nicht zu sehr auf Termine oder exakte Deadlines bestehen. „Morgen“ heißt in Sri Lanka oft „irgendwann bald“. Aber hey — dafür wird’s repariert, nicht ersetzt.

Ich liebe dieses Prinzip. Es erinnert mich daran, dass man Dinge (und manchmal auch Menschen) nicht gleich aufgeben sollte, nur weil sie mal eine Macke haben.

Also: Kaputtes Teil? Kein Problem. Irgendwann kommt sicher jemand mit einer Schraube, einem Seil, einem Kaugummi — und einer genialen Idee. Willkommen in Sri Lanka!
von Claudia Valier 12. Dezember 2025
Der Zyklon Ditwah hat Sri Lanka Ende November mit schweren Regenfällen, Überschwemmungen und Erdrutschen getroffen – besonders die Bergregionen des Landes. Für viele Menschen bedeutete das Angst, Unsicherheit und Verlust. Für uns als Familie und als Sri Lanka Explorer Team wurden es Tage, die wir nie vergessen werden. Während ich zur Weihnachtszeit in Deutschland bei meiner Familie war, saßen Sumi, Chamilla und unsere Gäste hoch oben in den Bergen fest – abgeschnitten von der Außenwelt, mitten in einer sich zuspitzenden Naturkatastrophe. Zwischen zwei Ländern – und vielen Sorgen Aus der Ferne zuzusehen, während Menschen, die einem so nahestehen, in Gefahr sind, ist kaum in Worte zu fassen. Jede neue Information ließ hoffen – oder erneut bangen. Die Wetterlage war unberechenbar, Straßen unpassierbar, das Risiko von Erdrutschen allgegenwärtig. Die Erleichterung war riesig, als schließlich feststand: Alle konnten per Helikopter evakuiert werden. Unser tiefster Dank gilt der Sri Lankan Air Force , sowie Army, Navy und den zahlreichen zivilen Helfern, die unter extremen Bedingungen Großartiges geleistet haben. Diese Professionalität und Menschlichkeit haben Leben geschützt – und uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig verlässliche Strukturen und erfahrene Teams vor Ort sind. Unsere Gedanken bei den Opfern des Zyklons So groß unsere Dankbarkeit über das gute Ende für unser Team und unsere Gäste ist, so sehr denken wir an all jene, die weniger Glück hatten. Viele Familien haben ihr Zuhause verloren, manche auch geliebte Menschen. Naturkatastrophen treffen oft die, die ohnehin wenig haben. Deshalb war für uns sofort klar: Wir helfen. Unser sri-lankisches Team hat gesammelt, organisiert und vor Ort unterstützt – direkt dort, wo Hilfe gebraucht wurde. Nicht aus Verpflichtung, sondern aus tiefer Verbundenheit. Sri Lanka ist für uns nicht nur ein Reiseziel, sondern Heimat und Familie. Ein Land hält zusammen Was uns in diesen Tagen besonders berührt hat, ist der außergewöhnliche Zusammenhalt in Sri Lanka . Nachbarn helfen einander, Fremde packen gemeinsam an, Solidarität ist keine Floskel, sondern gelebter Alltag. Straßen werden freigeräumt, Infrastruktur repariert, Häuser wieder instand gesetzt. Schritt für Schritt kehrt der Alltag zurück – ruhig, pragmatisch und mit viel gegenseitiger Unterstützung. Resilienz – die Stärke Sri Lankas Wenn man Sri Lanka mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es: Resilienz . Dieses Land hat schon vieles erlebt – und steht immer wieder auf. Mit Würde, mit Mut und mit einer Herzlichkeit, die tief beeindruckt. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich die wahre Stärke eines Volkes. Meine Bewunderung für die Menschen Sri Lankas ist nach diesen Tagen größer denn je. Und meine Dankbarkeit, Teil dieser Gemeinschaft zu sein, ebenso. Die Lage heute – Reisen ist wieder sicher Inzwischen hat sich die Situation deutlich stabilisiert . Die meisten Straßen sind wieder frei, Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten geöffnet, Ausflüge finden regulär statt. Der Alltag hat in vielen Regionen nahezu wieder Normalität erreicht. Reisen nach Sri Lanka ist wieder gut und sicher möglich. Wie immer beobachten wir die Lage sehr genau, stehen in engem Austausch mit Behörden, Hotels und unserem Team vor Ort und passen Routen bei Bedarf verantwortungsvoll an. Die Sicherheit unserer Gäste hat für uns oberste Priorität. Mit Zuversicht nach vorne Zyklon Ditwah hat Spuren hinterlassen – aber auch gezeigt, was wirklich zählt: Menschlichkeit, Zusammenhalt und Hoffnung. Sri Lanka baut wieder auf. Mit Geduld, mit Stärke und mit einem beeindruckenden Gemeinschaftsgeist. Wir freuen uns sehr darauf, wieder neue Gäste in Sri Lanka willkommen zu heißen , ihnen unser Land zu zeigen und gemeinsam unvergessliche Erlebnisse zu schaffen – achtsam, sicher und mit ganz viel Herz. Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen. Unser Dank gilt allen Helfern. Und unser Herz schlägt weiterhin für Sri Lanka. 🇱🇰 Kommt als Fremde – geht als Freunde.
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